Du stehst bereits mit Bauchschmerzen auf. Der Gedanke an die Arbeit demotiviert dich nur noch. Schweißausbrüche vor der nächsten Baubesprechung. Schnell gereizt und übermüdet. Herzrasen. Schlafstörungen sind ebenfalls an der Tagesordnung.
Wenn du dich darin wieder erkennst, ist es höchste Eisenbahn. Sich einzugestehen, dass es doch vielleicht genug ist, ist mir bei meinem Burnout schwer gefallen. Ich hatte permanent das Gefühl, versagt zu haben und meinen Job nicht richtig zu machen. Wenn meine Ärztin nicht gesagt hätte: "Sie bleiben jetzt zu Hause und kommen mal runter. Die körperlichen Anzeichen sind nun auch bereits da. Hören Sie auf sich und den Körper!"
Für mich hieß das nur: "Super, jetzt gehöre ich in die Klapse." Aber es war zu spüren. Wenn mein Mann mir irgendwas sagte oder ich mich an irgendetwas erinnern sollte, war da zeitweise nur noch ein weißes Rauschen. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, vergaß wirklich alles, blaffte permanent meine Familie an. Alles Anzeichen für Burnout, die ich nicht wahrhaben wollte. Ich lief nur noch auf Autopiloten und raste nach dem nächsten Erfolg im Job.
Wenn du also Anzeichen merkst wie folgende: Eine große Bitte an dich: ZIEH DIE REISSLEINE! Bevor es dich länger als vielleicht ein paar Wochen aus dem Verkehr zieht.
In der Anfangsphase von Burnout gibt es mehrere Symptome, die oft unterschätzt oder übersehen werden. Es ist wichtig, diese frühen Warnsignale zu erkennen, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Hier sind fünf typische Symptome, die auf ein beginnendes Burnout hinweisen können:
1. Chronische Müdigkeit
Du fühlst dich ständig erschöpft, und das Gefühl der Müdigkeit verschwindet auch nach ausreichend Schlaf nicht. Morgens aufzustehen und den Tag zu beginnen, fällt dir schwer, und es ist herausfordernd, dich zu konzentrieren oder produktiv zu sein.
Chronische Müdigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass dein Körper und Geist überlastet sind und nicht genügend Zeit zur Erholung haben.
2. Schlafstörungen
Du hast Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen, wachst häufig während der Nacht auf oder erwachst frühmorgens ohne das Gefühl, erholt zu sein.
Stress und Sorgen können deinen Schlafzyklus stören, was zu Schlaflosigkeit und schlechter Schlafqualität führt. Dies verstärkt die Müdigkeit und erschwert die Bewältigung alltäglicher Aufgaben.
3. Gereiztheit und Stimmungsschwankungen
Du bist schneller gereizt, frustriert oder emotional labil. Kleine Dinge können große emotionale Reaktionen bei dir hervorrufen.
Die ständige Anspannung und der Druck führen zu einer verminderten emotionalen Belastbarkeit, was zu häufigen Stimmungsschwankungen und Gereiztheit führt.
4. Konzentrationsprobleme und Gedächtnisverlust
Du hast Schwierigkeiten, dich auf Aufgaben zu konzentrieren oder Dinge zu erledigen, die normalerweise einfach wären. Vergesslichkeit und Schwierigkeiten, dich an Informationen zu erinnern, treten häufiger auf.
Mentale Erschöpfung beeinträchtigt deine kognitiven Funktionen, was zu Konzentrationsproblemen und Gedächtnisverlust führt.
5. Rückzug und soziale Isolation
Du verlierst das Interesse an sozialen Aktivitäten, ziehst dich von Freunden und Familie zurück und fühlst dich von sozialen Interaktionen überfordert.
Überforderung und Erschöpfung können dazu führen, dass du soziale Kontakte meidest, um Energie zu sparen und Stress zu vermeiden.
Das Erkennen dieser frühen Symptome von Burnout ist entscheidend, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Wenn du diese Anzeichen bei dir bemerkst, ist es wichtig, dir Unterstützung zu suchen und präventive Schritte zu unternehmen, um die Situation zu verbessern. Regelmäßige Pausen, Stressbewältigungstechniken und eine gesunde Work-Life-Balance können helfen, Burnout zu verhindern und deine Lebensqualität zu erhalten.
In meinem Fall waren bereits alle Symptome eingetreten. Mich plagten Gewissensbisse bezüglich meiner Projekte, meines Ausfalls im Unternehmen. Aber meine Ärztin sagte etwas sehr Schlaues: "Ihre Gesundheit gibt Ihnen niemand zurück. Erst kommen Sie, dann die Familie und am Ende die Arbeit." Herzblut in die Arbeit zu stecken ist das eine und ich bin absolut dafür. Aber bitte nur so lange es für dich gesund ist.
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